Kundenfeedback/Presse

München - Palermo !

Es war ganz schön weit und eine fantastische Reise. Und es war gar nicht so schwer! München - Palermo, laut Tacho 2200 Kilometer. Die meisten davon auf italienischen Lanstrassen: Vom Brenner nach Riva/Garda und weiter nach Mantova. Dann Reggio/Emilia, Bologna und Rimini. Weiter nach Ancona, Pescara und Bari. Durch die Basilicata nach Kalabrien und über die Berge ans tyrrhenische Meer. Dann kommt Sizilien, der Etna und irgendwann Palermo!

Ich war gut 3 Wochen unterwegs.

Michael Kemper hat mir ein leichtes Reiserad gebaut, es hat eine etwas ungewöhnliche Geometrie und eine sehr robuste, wartungsarme Ausstattung. Die „ /5 „- Rahmenform ist sehr stabil und hat eine niedrige Durchstiegshöhe, was gerade bei Gepäck „hinten drauf“ praktisch ist. Und die Pinion 12-Gang Schaltung ist in Verbindung mit Riemenantrieb und hydraulischen Felgenbremsen eine gute Voraussetzung für eine lange Radreise ohne technische Probleme. Verblüffend ist die Qualität der Panaracer Randonneur Reifen - keine Reifenpanne auf der gesamten Strecke…
Ein „eigener“ Rahmen ist eine tolle Sache, denn er „passt“ zum Fahrer. Man kommt gut voran und kann länger enstpannt fahren. Müde wird man irgendwann trotzdem, aber dagegen gibt’s in Italien Espresso.

Also, Forza!
Frau Tietgen





Fahrradpersönlichkeit im Kreis Heinsberg - Michael Kemper aus Erkelenz Grambusch                                                           (aus: ADFC Kundenmagazin)

Als ich im vergangenen Jahr anfing, mich für ein Lastenfahrrad zu interessieren und mich auf niederländischen Gebrauchtmarkt umgeschaut hatte, staunte ich nicht schlecht, als dort der Name „Kemper-Velo“ auftauchte. Etwas weiter geforscht, stellte ich fest, dass auch deutschlandweit offensichtlich Kunden von der Manufaktur in Erkelenz-Grambusch begeistert sind, hierzulande noch mehr wg. der Pedersen-Räder.

Mikael Pedersen hat 1890 ein Fahrrad mit einem geflochtenen Hängesattel entwickelt, weil er mit dem Sitzkomfort damaliger Räder unzufrieden war. Damals nannte man die Fahrräder "Boneshaker", was den Leidensdruck erklärt. Er baut einen Rahmen nur aus Dreiecken, welcher bei minimalem Gewicht eine extrem hohe Stabilität erreicht.
Auf einem Besuch im Velorama, dem nationalen Fahrradmuseum der Niederlande in Nijmegen sah Michael Kemper erstmals ein altes Dursley-Pedersen-Rad und war direkt von der Ingeneursleistung begeistert. „Diese hohe handwerkliche Kunst, dieser Aufwand, der für durchdachte Detaillösungen getrieben wurde, diese schlichte Schönheit und überlegene Funktionalität.“ Das wollte Michael Kemper nachbauen und wieder auf die Straße bringen.

Durch den filigranen Rahmen und die vielen Lötstellen, ist Herstellung dieser Räder aufwändiger als der Bau herkömmlicher Rahmen. Da diese Räder individuell nach Kundenwunsch gebaut werden, ist es in der Philosophie der Manufaktur auch eine logische Konsequenz, dass diese auch individuell auf die Körpergröße angepasst werden.

Michael Kemper ist ein Perfektionist. Dementsprechend bleibt nicht aus, dass namhafte Fahrradhersteller bei der Rahmenkonstruktion auf seine Ideen und Kompetenz zurückgreifen. Die Individuelle Anpassung der Räder auf die Kunden ist nicht nur ihm eine Herzensangelegenheit sondern leistet einen hochgradig integrativen Beitrag. Konnte schon der ein oder andere körperlich eingeschränkte Mensch durch die Hilfe der Manufaktur, wieder auf das Verkehrsmittel und Sportgerät Fahrrad setzen. Ebenfalls war es ihm wohl ein Dorn im Auge, dass es kein passendes Fahrrad für ungewöhnlich große Menschen gibt. Dementsprechend hat er Big Wim bzw. Big Wilma entwickelt, die auf die besonderen Bedürfnisse großer Menschen eingehen. „Der Fahrer hat den Platz, den er braucht: Nach hinten hin stößt er mit den Fersen nicht an Packtaschen oder Kindersitz, nach vorne nicht mit den Fußspitzen ans Vorderrad oder mit den Knien an den Lenker.“


Mich hatten die Individualität und Kompetenz in den Vorgesprächen – wurde jedes Bauteil mit mir besprochen und nach meinen Wünschen und Vorstellungen ausgesucht, der Rahmen entsprechend meiner Körpergröße gebaut – und das Preis- Leistungsverhältnis überzeugt. Bei der Beratung über die möglichen Aufbauten kam ein weiteres erwähnenswertes Detail zum Tragen. Die Firma Kemper arbeitet stark mit der Firma Prospex gGmbH aus Heinsberg zusammen. Es handelt sich hier um eine Werkstatt für psychisch behinderte Menschen, denen der Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt ermöglicht werden soll. Die Firma Kemper Velo lässt dort die Holzkisten für die Transporträder bauen, bietet den Mitarbeitern Praktika in der Manufaktur an und nimmt die Dienstleistung der Firma bei Spezialarbeiten im Rahmenbau an. Integration und Liebe zum Detail wohin man schaut.

Conny Boxberg
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